Waschbärdompteur

Nov
08

Fremde Welten

Gestern erzählte eine Kollegin ganz entspannt, dass sie Sonntagabend Strohwitwe war und sich mit ihrem Kindergartenmädchen einen gemütlichen DVD-Abend gemacht hatte. Mit jede Menge Kindersekt, M&M´s und Shaun.

Shaun??? Mein Entsetzen war tatsächlich greifbar, denn sie war sehr irritiert. Was wiederum ich nicht verstand. Ich meine, die Frau ist eine ganz liebe. Und Mutter aus Leidenschaft. Sie tüddelt, bastelt und näht und ihre Kinder sind ihr Ein und Alles. Klar ist der Film eine Komödie, aber ich denke doch, auf ein Kindergartenkind wirkt das doch eher… alptraumhaft. Dass so jemand mit seinem Kind diesen Film guckt? Irre!

Hätte mir ja auch irgendwie gleich einfallen können, dass es da noch ein Schaf gleichen Namens gibt…

 November 8th, 2012  
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 Am Rande des Blödsinns, Ich glotz TV, kunterbunte Arbeitswelt  
   
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Nov
05

Tagebuch einer Katze

Tag 5.283 meiner Gefangenschaft.

Meine Wärter versuchen weiterhin, mich mit kleinen Objekten an Schnüren zu locken und zu reizen. Ich habe beobachtet, wie sie sich den Bauch mit frischem Fleisch vollschlagen, während sie mir nur zerstampfte gekochte Reste von toten Tieren mit kaum definierbarem Gemüse vorsetzen. Die einzige Hoffnung, die mir bleibt, ist die einer baldigen Flucht. Währenddessen erlange ich Genugtuung, indem ich das eine oder andere Möbelstück zerkratze.

Morgen werde ich mal wieder eine Zimmerpflanze fressen. Heute habe ich es beinahe geschafft, einen Wärter durch schleichen zwischen den Beinen zu Fall zu bringen und ihn dadurch zu töten. Ich muss einen günstigen Moment abpassen, zum Beispiel wenn er sich auf der Treppe befindet. Um meine Anwesenheit abstoßender zu gestalten, zwang ich Halbverdautes wieder aus meinem Magen auf einen Polstersessel. Das nächste Mal ist das Bett dran.

Mein Plan, ihnen durch den geköpften Körper einer Maus Angst vor meinen mörderischen Fähigkeiten einzuflößen, ist auch gescheitert. Sie haben mich nur gelobt und mir Milchdrops gegeben. Was wiederum gut ist, weil mir davon schlecht wird. Heute waren viele ihrer Komplizen da. Ich wurde für die Dauer ihrer Anwesenheit in Einzelhaft gesperrt. Ich konnte hören, wie sie lachten und aßen. Ich hörte, dass ich wegen einer “Allergie” eingesperrt wurde. Ich muss lernen, wie ich diese Technik perfektionieren und zu meinem Vorteil nutzen kann.

Die anderen Gefangen sind Weicheier und wahrscheinlich Informanten. Der Hund wird oft frei gelassen, kommt aber immer wieder freudestrahlend zurück. Er ist offensichtlich nicht ganz dicht.

Der Vogel dagegen ist garantiert ein Spion. Er spricht oft und viel mit den Wärtern. Ich glaube, dass er mich genauestens beobachtet und jeden meiner Schritte meldet. Da er sich in einem Stahlverschlag befindet, kann ich nicht an ihn ran. Aber ich habe Zeit. Mein Tag wird kommen….

Quelle: Stefan hat die neueste Grafik des Graphitti-Blogs “übersetzt” 

… passt im Übrigen zu meiner Feststellung kürzlich, dass Katzlinge eine bizarre Kreuzung aus Sheldon und Monk sein können…

 November 5th, 2012  
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 Am Rande des Blödsinns, Fähnlein Pieselschwein, Tierisch  
   
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Nov
05

Kuschelsocken für die Seele

Der Waschbär und ich hatten letzte Woche frei. Und Sie ahnen gar nicht, wie gut das tat! Endlich, endlich mal ein Urlaub, der tatsächlich sowas ähnliches wie Batterien aufladen möglich machte.

Schlafen, wann und solange man will. Stundenlang spazieren laufen. Und vor allem: die Welt da draußen ignorieren und sich einfach mal erden. Und gleichzeitig ein Erfolgserlebnis verbuchen: nach vier Jahren weiß ich jetzt endlich, dass und wo es in unserem Dörfchen einen Spielplatz gibt!

Übrigens, falls Sie sich über die Flaute am Samstag gewundert haben: das war exakt die eine Stunde, die mein Waschbär mit einem Drachen über ein Feld rannte…

O. t.: kennt sich hier jemand mit Vitaminen, speziell B-Vitamine aus?

 November 5th, 2012  
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 Dompteuse inside, Dorfleben, Leben mit dem Waschbär  
   
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Okt
31

Der Eroberer Wurm

Im Weltenraum ist Galanacht.
Im Theater sitzt gedrängt
Eine Engelschar in Festestracht,
Verschleiert, zährendurchtränkt,
Und lauscht einem wechselvollen Stück,
Wo Furcht und Hoffen sich drängt,
Dieweil im Orchester Sphärenmusik
Sich langsam hebt und senkt.

Gottähnliche Mimen murmeln leis
Den Text und kommen und gehn
Auf großer, formloser Wesen Geheiß,
Die in den Kulissen stehn,
Mit ernsten Gebärden, feierlich stumm
Die Wände schieben und drehn,
Und mit ihren Flügeln ins Publikum
Unsichtbares Leiden wehn.

Dies Drama, wechselvoll, fieberisch,
Es bleibt der Welt unverkürzt,
Mit einem scheckig bunten Gemisch
Von Tollheit und Sünde gewürzt,
Dahinter sich eitel Elend und Graus
Zum verworrenen Knoten schürzt,
Und ein Phantom sich unter Applaus
Ins leere Dunkel stürzt.

Doch sieh! eine Form aus ekler Brut
Schleicht in den Mimenknäuln
Ein kriechendes Untier, rot wie Blut,
Das sich windet und windet, dieweil
Es nach und nach die Mimen verzehrt
Unter der Opfer Geheul,
Und die Engelschar ein Schauder durchfährt
Ob der unendlichen Greul.

Aus sind die Lichter – ausgeweht;
Mit der Wucht eines Sturmes fällt
Der Vorhang, ein Leichentuch, sternbesät,
Über das bretterne Zelt.
Die Engel erheben sich abgespannt
Und erklären der bangen Welt,
Daß die Tragödie “Mensch” benannt
Und Eroberer “Wurm” ihr Held.

 Edgar Allan Poe
 Oktober 31st, 2012  
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Okt
29

Heute früh gelernt

Oh, all ihr technikgläubigen Menschen, ihr die ihr wie mein Waschbär von Kinkerlitz und Technik begeistert seid, lasst euch gesagt sein: mit mp3s kann man zwar überall im Hause Musik hören. Ohne Aussetzer joggen und tausend Stunden Musik im Auto hören.

ABER:

Mit einem USB-Stöpsel hätte ich die Windschutzscheibe nie so schön eisfrei bekommen wie mit der guten alten CD!

 Oktober 29th, 2012  
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 Am Rande des Blödsinns, Wunderbare Welt der Technik  
   
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Okt
24

Schlechtester Film von Welt

Der Waschbär wird ganz schlimm von Männerschnupfen geplagt. Lässt mich aber so überhaupt nicht Tüddeln. Und was macht man, wenn der Gatte leidet, hustet und röchelt, sich aber standhaft weigert, bemitleidet zu werden oder sich gar Tee kochen zu lassen? Richtig, man kuschelt sich auf dem Sofa ein und schaut einen Film.

Snow White & the Huntsman sollte es sein. Ich war auf eine Mischung aus Tim Burton und Ridley Scott gefasst. Ich meine, da wurde ja jede Menge Geld verheizt. Für Schauspieler, Effekte und Merchandise. Schlecht konnte das ja nun wirklich nicht werden. Dachte ich…

Der Film ließ sich zunächst einmal gar nicht übel an. Charlize Theron reißt die Macht im Königreich an sich und ist wirklich eine böseböseböse Königin mit üblem Jugendwahn. Der Spiegel ist dank Specialeffects richtig klasse gemacht und steht nach “Anrufung” wie der Alchemist in Vidocq im Raum. Allerdings büst dieser seine Glaubwürdigkeit ziemlich schnell ein, indem er Charlize Theron sagt, Kristen Stewart sei tausendmal schöner als sie. Also bitte! [Ich kannte die bislang von Filmplakaten eines übelüblen Vampirfilms, der wegen seiner Sinnesfeindlichkeit gar nicht als solcher bezeichnet werden dürfte. Aber kann ja sein, dass sie nur in diesem Film, oder vielmehr auf den zugehörigen Plakaten, die Ausstrahlung einer Pappschachtel und den Charme einer Dose Kondensmilch hat. Ist aber nicht so. Der Eindruck täuscht ganz und gar nicht.]

Nach der Flucht Schneewittchens aus dem bösenbösen Schloss, nachdem sie den Bruder der Königin niedergestochen hat, fängt der Film an, dämlich zu werden. Also so richtig. Und nicht mal lustig, wie in den Witzfilmen à la Fantastic Movie oder so.

Sie flieht in den dunklen, dunklen Wald (heißt da echt so). Wo kein Mensch mehr lebend herauskommt. Also gar keiner. Außer vielleicht Thor der Huntsman. Warum weiß man nicht, aber einer muss ja der Held sein. Im Tim-Burton-Gedächtniswald ist es gar schaurig. Dunkel, sumpfig und Bäume laufen plötzlich Amok und würgen einen. Wie gesagt. Eigentlich so ziemlich gar keiner überlebt da. Außer den Helden natürlich. Und sämtlichen Nebenfiguren, die auch nur mal kurz im Bild waren, um einen Eimer zu halten oder so.

Planlos flüchten Snow White und ihr Huntsman (übrigens sehr, sehr nervtötend synchronisiert. “Ich bin der harte, raue Held, ich sprech auch so”) von einem aus einem bereits bekannten Filmset zum nächsten, ohne dass der Zuschauer weiß, warum und wohin. Man könnte den Film auflockern, indem man eine Art Bullshitbingo spielt und jedes Mal, wenn ein bekannter Fantasyfilm kopiert wird, einen Schnaps trinken. Allerdings wäre sogar ich nach fünf Minuten ins Koma gekippt und ich bin da nicht so bewandert. Dialoge gibt es zum Glück keine. Kristen Stewart sieht aus wie ein Schlaganfallopfer und Chris Hemsworth sieht irgendwie gut aus.

Nach anderthalb Stunden wirre Flucht durch düstere Gegenden ohne Sinn und nur, damit alte Filmsets nochmal genutzt werden können, kam es zu einer dermaßen dämlichen Szene, dass wir ausgeschaltet haben. Ehrlich, ich habe kein Problem mit Elfen, die auf Häschen reiten. Oder mit Vögelchen, die auf Dachsen reiten. Aber so mittendrin eine dermaßen süßliche Szene, dass es einem sämtliche Plomben aus den Zähnen zieht und man nur noch ratloser und verwirrter ist? Nee. Das rundet nur diese lieblos zusammengeschusterte Komposition aus wirren Ideen und wir-müssen-mal-eben-das-Technikbudget-verheizen einfach nur grauslig ab.

Am meisten Spaß hat aber das hier gemacht. Gut zu wissen, dass man nicht alleine ist…

 Oktober 24th, 2012  
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 Am Rande des Blödsinns, Ich glotz TV, Leben mit dem Waschbär  
   
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Okt
14

Endlich Aufklärung!

Dieses Weltuntergangsthema macht einen ja ganz wuschig. Endlich gibt es einen Fachartikel, der kein Auge trocken keine Fragen offen lässt. Und zwar dieser hier.

 Oktober 14th, 2012  
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 Am Rande des Blödsinns  
   
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Okt
13

Stichwort “Fernbedienung”

Wieder mal der Beweis: hätten wir die Katzlinge selber gemacht, sie hätten uns nicht ähnlicher sein können.

MEINE Fernbedienung!

MEINE Fernbedienung!

 Oktober 13th, 2012  
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 Fähnlein Pieselschwein  
   
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Okt
10

Das Eichhörnchen im Manne

Sheldon Der Waschbär musste sich letzte Woche von zwei Fernbedienungen trennen. Und glauben Sie mir, das war ein harter Kampf. Ein ganz harter. Nachdem der moderne Mann dank unseres modernen Lebens so seine Schwierigkeiten hat, sich als Jäger und Sammler zu profilieren, muss er auf Ersatz für Mammuts und Co. zurück greifen.

Der gemeine Nerd sammelt gerne Kabel. Alle Sorten von Kabeln. Die werden dann in irgendwelche Boxen gestopft. Und sobald irgendwo ein Kabel benötigt wird, freut sich der Händler vor Ort immer wieder über Besuch. So ähnlich läuft das auch mit Fernbedienungen. Mein Waschbär – reicher Besitzer von Spielzeugen jeder Art – sucht seit Jahren nach dem heiligen Gral. Der ultimativen, alleskönnenden, one-and-only Multifunktionsfernbedienung. Und weil die, nun ja, in ihrer Funktion eher beschränkt sind, ersteht er regelmäßig das vermeintlich tollste, neueste Teil das dann auch wieder nur eingeschränkt funktioniert.

Im Laufe der Jahre haben sich unglaublich viele von den Dingern angesammelt. Nicht nur, dass pro Gerät eine vorhanden ist, nein, die Anzahl der Multidinger übersteigt die Anzahl der vorhandenen Geräte um ein Vielfaches.

Und letzte Woche war es soweit: er warf ganze zwei weg! Ich war ganz stolz auf ihn. Sie wissen schon, der erste Schritt und so. Bald würde das Chaos ganz ein Ende haben, denn er würde einsehen, dass man sich von Dingen trennen kann. Und noch viel später würde er sich ans Kabelgeraffel machen und so noch mehr Platz im Regal schaffen.

Und wie ich noch so auf Wolken schwebe, kam der Waschbär gestern mit seiner neuesten Errungenschaft an. Einem DVD-Player. Selbstredend mit Fernbedienung. Und einem irren Glitzern in den Augen bei der Aussicht auf die eine, one-and-only, superduper Multifernbedienung, auf die er vor kurzem gestoßen ist…

 Oktober 10th, 2012  
 Dompteuse  
 Am Rande des Blödsinns, Leben mit dem Waschbär  
   
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Okt
08

Mein innerer Monk

Mal angenommen, der jährliche Schornsteinfegerbesuch steht an. Und weil der Schornsteinfeger zur Abgasuntersuchung – selbstverständlich mit vollem Ornat – in die Badewanne steigen muss, um an die Therme zu kommen – da ist es doch ganz normal, dass man sein Badezimmer auf Hochglanz putzt, oder? Also vorher. Damit es sauber ist, wenn der kommt. Ganz normal, oder?

 Oktober 8th, 2012  
 Dompteuse  
 Am Rande des Blödsinns, Erkärt mir die Welt, Häuschen  
   
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