Nerdifiziert
Hier läuft zu oft the big bang theory. Genaugenommen werktäglich zwischen 18 und 19 Uhr. Die Katzlinge scheint das mehr zu beeinflussen, als mir bewusst war.
Aus Sender A lief hier nämlich ein Nachrichtenmagazin als ich kurz weg bin, um das Bad zu putzen. Und kaum komme ich zurück, läuft Sender E – auf dem Raumschiff Enterprise kommt!
Schwindelkatz
Die Katzlinge versuchen ständig, mich über´s Ohr zu hauen. Und manchmal gelingt ihnen das sogar.
Aber laut – lauter – AM LAUTESTEN zu verhungern ist schon akustisch kein cleverer Schachzug. Wer kurz vor dem Verhungern ist, kann nicht mehr schreien.
Aber wer versucht, direkt vor zwei randvollen Futternäpfchen den Hungerkatzling zu geben, hat verloren. EINMAL lass ich mich ja breitschlagen, trotz hungernder Katzlinge in Afrika. Aber nicht gleich anschließend nochmal. Ha!
Tagebuch einer Katze
Tag 5.283 meiner Gefangenschaft.
Meine Wärter versuchen weiterhin, mich mit kleinen Objekten an Schnüren zu locken und zu reizen. Ich habe beobachtet, wie sie sich den Bauch mit frischem Fleisch vollschlagen, während sie mir nur zerstampfte gekochte Reste von toten Tieren mit kaum definierbarem Gemüse vorsetzen. Die einzige Hoffnung, die mir bleibt, ist die einer baldigen Flucht. Währenddessen erlange ich Genugtuung, indem ich das eine oder andere Möbelstück zerkratze.
Morgen werde ich mal wieder eine Zimmerpflanze fressen. Heute habe ich es beinahe geschafft, einen Wärter durch schleichen zwischen den Beinen zu Fall zu bringen und ihn dadurch zu töten. Ich muss einen günstigen Moment abpassen, zum Beispiel wenn er sich auf der Treppe befindet. Um meine Anwesenheit abstoßender zu gestalten, zwang ich Halbverdautes wieder aus meinem Magen auf einen Polstersessel. Das nächste Mal ist das Bett dran.
Mein Plan, ihnen durch den geköpften Körper einer Maus Angst vor meinen mörderischen Fähigkeiten einzuflößen, ist auch gescheitert. Sie haben mich nur gelobt und mir Milchdrops gegeben. Was wiederum gut ist, weil mir davon schlecht wird. Heute waren viele ihrer Komplizen da. Ich wurde für die Dauer ihrer Anwesenheit in Einzelhaft gesperrt. Ich konnte hören, wie sie lachten und aßen. Ich hörte, dass ich wegen einer “Allergie” eingesperrt wurde. Ich muss lernen, wie ich diese Technik perfektionieren und zu meinem Vorteil nutzen kann.
Die anderen Gefangen sind Weicheier und wahrscheinlich Informanten. Der Hund wird oft frei gelassen, kommt aber immer wieder freudestrahlend zurück. Er ist offensichtlich nicht ganz dicht.
Der Vogel dagegen ist garantiert ein Spion. Er spricht oft und viel mit den Wärtern. Ich glaube, dass er mich genauestens beobachtet und jeden meiner Schritte meldet. Da er sich in einem Stahlverschlag befindet, kann ich nicht an ihn ran. Aber ich habe Zeit. Mein Tag wird kommen….
Quelle: Stefan hat die neueste Grafik des Graphitti-Blogs “übersetzt”
… passt im Übrigen zu meiner Feststellung kürzlich, dass Katzlinge eine bizarre Kreuzung aus Sheldon und Monk sein können…
Stichwort “Fernbedienung”
Wieder mal der Beweis: hätten wir die Katzlinge selber gemacht, sie hätten uns nicht ähnlicher sein können.
Ein bisschen schwanger
Und ein bisschen schwanger geht doch! Also jetzt nicht tatsächlich im reproduzierenden Sinne, aber im anämischen Sinne sehr wohl. Man fühlt sich nach einer Eisentablette wie der arme Roadrunner, wenn ihm der fiese Kojote dem man trotzdem immer insgeheim die Daumen drückt wieder einmal einen Magneten ins Vogelfutter geschmuggelt hat.
Wenig Blut fühlt sich außerdem total flau an. In Hirn und Magen. Und wenn mir ausnahmsweise mal nicht übel oder schwindelig ist, dann habe ich garantiert Kopfweh (wobei, ist alles schon viel besser, was nach drei Wochen sensationell schnell ist *hust* Aber besser ist nicht vorbei…).
Und weil mir neuerdings meine Gesundheit sehr wichtig geworden ist, futtere ich nur gesundes Zeugs. Ich mach mir schon selber Angst! Mein neues Hobby: Frühstücken. Das… äh… Müsli* (es ist eine Packung Amaranth – mucho Eisen! So frühstücksfertig eben. Nur weiß ich nicht, ob Müsli grundsätzlich Haferflocken meint und alles andere… irgendwie anders heißt. Egal.) So als Frühstückseinsteiger ist ja das Essen kurz nach dem Aufstehen und quasi mitten in der Nacht ansich schon eine fürchterliche Qual, weshalb ich mich da langsam anschleiche und erst einmal mit Frosties übe. Im Grunde ist es ja auch egal, schmeckt eh alles nach nix (mit Milch. MIT MILCH! Alleine schon Grund zu Würgen…). Der Sinn eines “guten Frühstückes”, der allerorten propagiert wird, erschließt sich mir allerdings immer noch nicht so wirklich. Kaum hat mein Magen nach einer Weile das Zeug erfolgreich niedergekämpft, habe ich ständig Hunger. Den ganzen Tag lang. Trotz mit flau im Magen. [Wahrscheinlich mache ich das ja auch nur, weil die Katzlinge schon bereit stehen, sobald ich mich mit dem Müslischüsselchen niederlasse. Und ehrlich, es gibt fast nix Niedlicheres, als ein Katzenschmatzen aus den Tiefen einer Schüssel.]
* Müsli hier in der deutschen Variante. Ich weiß, dass das in der Schweiz hoffentlich höchstwahrscheinlich keiner isst, auch nicht zum Frühstück. Aber Müesli sieht irgendwie… ungewohnt aus.