Waschbärdompteur

Mittwochs ist Yoga angesagt. Manch böse Zunge behauptet ja, Yoga sei kein Sport, aber ich sehe das anders. Es kann böse anstrengend werden. Ich kann mich wie eine Brezel verdrehen, dabei aber entspannt sein und beseelt lächeln. Aber aufrecht stehen? Geht gar nicht! Die Muskeln brennen, der Schweiß bricht aus – kurz, aufrecht stehen ist Folter. Als kleines Mächen machte ich nämlich wie so viele Ballett. Als ich ein größeres Mädchen war, hörte ich damit zwar auf, aber die Zehen waren krumm und meine Haltung fürs Leben versaut. Stark ins Hohlkreuz gehen, Bürzel raus und die Füße nach außen drehen. Und das ist alles nicht im Sinne des Yoga, das sieht das komplette Gegenteil vor. Und während ich versuche, mein Becken aufrecht zu stellen, was meistens schon daran scheitert, das ich mir das nicht mal vorstellen kann, dabei die Füße krampfhaft nebeneinander halte und versuche, den Nacken zu entspannen, bricht mir der Schweiß aus und ich bekomme Ganzkörperkrämpfe.

Anfangs stimmen wir uns mit einer Kurzmeditation ein, die vom berühmten Om beendet wird. Ich kann stundenlang “O” tönen, aber beim “m” versage ich kläglich und höre mich eher an, wie ein Luftallon, aus dem gaaaaaaaaanz langsam die Luft entweicht. Könnte vielleicht auch daran liegen, dass alle anderen Müter sind und das vielleicht in einem Hechelkurs gelernt haben?

Ansonsten ist das natürlich eine sagenhafte Sache. Und es wirkt! Angefangen habe ich im Mai und die ersten drei Male musste ich jeweils erst mal eine Panikattacke niederknüppeln, bevor es losging, das ist jetzt vorbei.