Waschbärdompteur

Mrz
22

Weißglut

Den Tod von Kindern billigend in Kauf zu nehmen, ist die Bankrotterklärung jeder Gesellschaft.

Egal, ob es schwarze, weiße, grüne Kinder sind. Egal, ob sie abends Jehova, Allah oder Vishnu bitten, auf Mama und Papa aufzupassen. Egal, ob man Kinder als Soldaten “ausbildet”, als Selbstmordattentäter losschickt, als Kollateralschaden bei Kämpfen tötet oder als Vertreter ihrer Religion instrumentalisiert – Kinder in von Machtanspruch, Gier und/oder schlichter Ignoranz verursachten Konflikten zu schädigen oder gar zu töten führt jede noch so gut ausformulierte Begründung oder vermeintlichen moralischen Anspruch ad absurdum. Wer den Tod von Kindern billigend in Kauf nimmt, ist monströs, bar jeglicher Gefühlsregung und schlicht und ergreifend zutiefst böse.

Frau Ashton hielt eine Rede. Diese Rede stieß weltweit auf Empörung. Es macht mich atemlos vor Wut, wenn dieser menschliche Reflex, alle Kinder, denen Unrecht und Gewalt widerfährt, zu bedauern und eine Welt, auf der so etwas an der Tagesordnung ist, anzuklagen, ganz allgemeingültig als antisemitischer Reflex gebranntmarkt wird.

Diese Wut übrigens ausgelöst hat der Tagesschau Korrespondent, der mir gestern Abend den Grund für die israelische Empörung genau erklärt hat:

Er [der israelische Verteidigungsminister] verwahrt sich gegen einen Vergleich im Kampf getöteter palästinensicher Kinder mit ermordeten jüdischen Kindern.

Nein. Es macht keinen Unterschied, wo und unter welchen Umständen ein Kind getötet wird. Jedes getötete Kind hat es verdient, betrauert zu werden. Jedes getötete Kind sollte einen weltweiten Aufschrei an Wut und Empörung auslösen.

 März 22nd, 2012  
 Dompteuse  
 Erkärt mir die Welt  
   
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