Waschbärdompteur

Sep
02

Back to life

Ein Magen-Darm-Virus macht bei brüllender, schwüler Hitze erst recht viel Spaß, das lernte ich letzte Woche. Leider “lernte” ich auch, dass es durchaus passieren kann, dass man ein Shopping-Center fluchtartig verlassen muss, weil Kreislauf/Magen spinnen.

Ich kenne ausschließlich körperliche Reaktionen. Als es mir vor zwei Jahren so dreckig ging, war das ausschließlich, weil der Körper nicht mitspielen wollte. Und ich kann jetzt immer noch keinen Unterschied festmachen zwischen Angst und schlicht krank sein. Jedenfalls nicht, während es akut ist, erst später wird mir dann klar, dass Infekte vorkommen und schnell vorbeigehen. In diesem Fall ist die Tragik leider, dass ich wie gesagt “gelernt” habe, dass eben nicht alles funktioniert und es einen – ganz ohne Vorwarnung – umhauen kann.

Die Angst vor einem Rückfall sitzt mir einfach noch schlimm in den Knochen. Es ist auch nicht unbedingt hilfreich zu wissen, dass man in diesem Falle ebenso alleine gelassen wäre, wie schon einmal.

Jedenfalls, ich bin wieder fit. Und weil ich mir bei jedem Schnupfen gleich den Psycho-Schuh anziehe, habe ich an mir herumtherapiert und bin auf ein Buch gestossen, das ich wirklich jedem, der irgendwelche “Macken” aus der Kindheit mitgenommen hat, wärmstens empfehlen muss.

 September 2nd, 2011  
 Dompteuse  
 Jammerlappen  
   
 7 Comments

7 Responses to Back to life

  1. Alice Miller. Oh ja. Sie hat mir mit ihren Büchern mehr geholfen als es für mich vorstellbar war; sehr zu empfehlen ist auch ihre Webpräsenz:

    http://www.alice-miller.com/index_de.php

    • Diese Frau, oder vielmehr ihr Schaffen ist wirklich nicht mit Gold aufzuwiegen. Und es ist irgendwie erschütternd, für wie viele Menschen das ein Thema ist…

      Danke für den Link! Das Stöbern da hat mir den Mut gemacht, endlich ihre Bücher zu lesen.

  2. Ich glaube, es ist richtig viel Arbeit, zu lernen, mit solchen Sachen umzugehen. Und auch wichtig, sich vielleicht halbwegs selbst helfen zu können. Finde es schon bemerkenswert, dass Du Dich damit auseinandersetzt, anstatt es als gegeben hinzunehmen und aufzugeben, wie manch andere das tun. Das sind für mich Jammerlappen! Und ich finde es auch immer wieder krass, wie viel man aus der Kindheit mitnimmt, ohne es vielleicht zu wissen…

    • Stimmt, man ich manchmal wirklich eine Ansammlung von Baustellen. Ich glaube schon daran, dass die Seele sich über den Körper ausdrückt. Ich habe den Eindruck, es gab da einfach noch etwas, das rauswollte. Und das ist ja nicht das Schlechteste.

      “Aufgeben” hieße für mich, Strick kaufen. Und dazu ist das Leben definitiv zu schön und reich. Hat schon alles Sinn, auch wenn man den vielleicht nicht immer gleich sieht…

  3. och mensch – dann fang’ doch gleich damit an, diesen post nicht mit ‘jammerlappen’ zu taggen – diese art von selbstsicht hilft nämlich garantiert nicht! :)

    ich hoffe, daß es dir bald besser geht. [und meine zwei cent: rückfälle geschehen immer mal wieder, egal auf welchem gebiet. gut ist es, wenn man schon vorher 'ne strategie hat, was man tut, wenn es denn dann passiert. hilft sehr, mir jedenfalls.]

    • Du hast ja Recht. Aber du kennst das ja, nur niemandem zur Last fallen. Deshalb der Eintrag ja auch erst, nachdem das Schlimmste vorbei war. Immerhin habe ich ja darüber geschrieben, ich bin also lernfähig.

      Vielleicht habe ich genau deshalb solchen Bammel, es gibt nämlich absolut keine Strategie. Das, was mich “rausgeholt” hat, waren Zeit, viel Abstand und mich selbst finden. (Natürlich auch jede Menge Zähne zusammenbeißen und so…). Hätte das nicht funktioniert, wüsste ich nicht, wo ich noch ansetzen könnte.

      • ein mittel, das ich selbst noch nicht so richtig nutze, ist, pausen [ein-] zu planen. also, so wirklich echte pausen, in denen man etwas anderes macht, als man ‘muß’. ich scheitere oft daran, daß man dazu ja vor einer pause schon einige zeit wenigstens das gemacht haben müßte, weswegen sich die pause lohnt ^^… aber gut.

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