Waschbärdompteur

Feb
16

Post für die RegioMail

Wie es private Briefzusteller schaffen, Dumpinglöhne zu zahlen? Ganz einfach, man würfelt einen im Dorf aus, der die Post kostenlos nach Feierabend austrägt. Deshalb schrieb ich gerade an die RegioMail:

Sehr geehrte Damen und Herren,

eigentlich müssten Sie wissen, wer ich bin, mein Mann ruft neuerdings regelmäßig bei Ihnen an, um eine falsche Zustellung zu melden.

Da ich von Ihrem Unternehmen und der Kommunikation dort mittlerweile sehr überzeugt bin, hier eine kurze Zusammenfassung:

als der erste Brief für Familie B. in Hausnummer XIV kam, dachten wir uns noch nicht viel dabei. Kann passieren, die Familie wohnt nebenan und ein Plausch unter Nachbarn ist immer nett. Auch beim zweiten und dritten Mal knirschten wir einfach mit den Zähnen und pflegten die Nachbarschaft.

Dann wurde uns klar, dies ist eine Dauerlösung, die für uns so nicht akzeptabel ist. Also begannen wir, die Nummer anzurufen, die wohl nicht ohne Grund direkt unter dem Porto aufgedruckt ist. Dies geschah mehrmals erfolglos. Jedenfalls aus unserer Sicht. Für Ihr Unternehmen drückt sich Erfolg vielleicht dadurch aus, dass direkt am nächsten Tag wieder falsche Post in unserem Briefkasten lag. Wenn man die Verkürzung des Zustellungsintervalles als Erfolg wertet, ergibt sich hier ein ganz eindeutiger Interessenkonflikt.

Es hätte uns klar sein müssen, dass wenn es mehrmaliger Anrufe bedarf, um Ihnen zu verdeutlichen, dass der mit “R.” beschriftete Briefkasten, der am Haus Nummer MC hängt, NICHT der von Familie B. in Nummer XIV ist, es wohl bedeutet, dass wir jedes Mal wieder dieses “Theater” mit jedem einzelnen Einwohner in B. haben werden.

Oder wie erklären Sie sich, dass heute Post für Herrn K. in Hausnummer C in unserem Kasten war? Abwechslung muss sein -  nicht nur der Empfänger ist neu – aufgrund der Straßenführung hier handelt es sich nicht um einen direkten Nachbarn, sondern eher um einen Mitbürger. Immerhin hätte der kurze Spaziergang mir Gelegenheit gegeben, mich auf den anstehenden Krankenbesuch vorzubereiten. Dieses Mal hätte ich ja nicht nur schnöde Rechnungen, sondern Post der SLK-Kliniken ausgetragen (hallo, Datenschutz???).

 Februar 16th, 2012  
 Dompteuse  
 Dorfleben  
   
 10 Comments

10 Responses to Post für die RegioMail

  1. Ich hoffe zuversichtlich, dass uns in Österreich solche Zustände bzw. Firmen erspart bleiben.

    • Das wirklich Witzige ist ja, für den “alten Nachbar” kam heute auch Post. Diesmal von einem neuen, privaten Zusteller. Aus unserem Landkreis, diese Ausrede gilt also auch nicht *seufz*

      Ohne Mindestlohn scheint das mit den Privaten wohl nichts zu werden…

  2. Ich würde in so einem Fall kurzen Prozess machen:
    entweder Ablage P. oder Adresse durchstreichen, “Falsch zugestellt” drauf schreiben und ab zur Post damit. Zur gelben Post, es soll ja schließlich Geld kosten damit was passiert……

    • Bei a) waren wir auch dafür, aber das träfe die Falschen. B) ist eine Spitzenidee, wird beim nächsten Mal gemacht *freu*

      • Das ist tatsächlich der erfolgversprechendste Weg. (Und ich sage das nicht nur, weil ich für die “gelbe” Post arbeite)

        Folgendes wird dadurch in Gang gesetzt, je nach Orgnaisationsstruktur:

        a) Kostenpflichtige Rückführung der Falschzustellung an das konkurrierende Post-Unternehmen.

        b) Zustellung “Unfrei” gegen reguläres Porto + € 0,51. Geld-Empfang wird quittiert, kann also beim Absender eingefordert werden.

        Der Erfahrung nach (Ich habe das bei mehreren “privaten” Zustellungsunternehmen bzw. deren Zustellern beobachten dürfen) wechselt dann bald der Zusteller bzw. der Absender sucht sich einen neuen günstigen Anbieter.

        Nach Rücksprache mit eurem “gelben” Postboten könnt ihr das dem evtl. sogar in die Hand drücken, wenn der es mit seinem Vorgesetzten abgeklärt hat. Dann müsst ihr den Brief nicht auch noch zum nächsten Briefkasten/Postamt tragen.

        • Hey super, vielen Dank! Werden wir wohl gleich morgen machen. Die falschen Briefe hängen nämlich immer noch an unserem Kasten – die hätte der zuständige Abholer nämlich heute abholen sollen…

          • Hey, ich bin froh, wenn ich helfen kann. Gibt grad genug Leute, die über die “gelbe” Post schimpfen, was das Zeug hält. Wenn man da dann mal positive Impulse setzen kann, ist das doch auch mal schön… ^^

            • Komm uns besuchen ;-) Wir standen heute mit einem Nachbarn über “die Privaten” schimpfend auf der Straße :-)

              • Gerne. Geschäftlich bin ich allerdings momentan nur im Bereich Stuttgart-Stadt unterwegs, das grenzt die Möglichkeiten also etwas ein. Sollte das eher ungelegen sein, bleibt ja immer noch die digitale Kommunikation.
                Wenn also mal Fragen zum Thema Post-und Paket-Beförderung auftauchen, nur raus damit. Alles, was ich nicht sofort weiß, kann ich auf jeden Fall in Erfahrung bringen.

                • Das ist immer gut zu wissen. Die RegioMail hat mein Waschbär jetzt mit einem Tobsuchtsanfall ruhig gestellt (hoffentlich).

                  Gut, dass die Ludwigsburger jetzt auch eine Zustellfirma haben, die Namen und Nummern nicht erkennt….. tbc :-(

Hinterlasse einen Kommentar zu Jan Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>

*