Waschbärdompteur

Jan
24

Lebenszeichen

Demnächst geht´s hier weiter – versprochen.

Das letzte Jahr war hammerhart. Tatsächlich und absolut furchtbar. An einem schönen Sommertag im Mai hat es mich buchstäblich umgehauten. Von einem Tag zum anderen war ich zu gar nichts mehr fähig – gehen, stehen, denken, sprechen – nichts davon ging mehr. Die Geschichte ließe sich jetzt ins Unendliche ausdehnen, von Ärzten, die wieder per Sichtdiagnose eine psychische Ursache diagnostizieren, von einem Arzt, der endlich, endlich untersucht und noch wichtiger: gefunden hat, von Kampf mit der Krankenkasse, von ewig langer Behandlung und K(r)ampf….

Aber das will keiner lesen – und deshalb auch die lange Funkstille. Ich weiß jetzt, dass mein Nervensystem in den letzten Jahren buchstäblich vor die Hunde ging und dass das an einer jahrelang gepflegten, weil unbehandelten, Neuroborreliose liegt. Die Behandlung ist lang und zäh, momentan bin ich im zweiten Zyklus. Aber ich kann seit Dezember wieder arbeiten gehen und bin wieder Mensch. Zwar verändert und zehn Kilo leichter, aber am Leben.

Zu meinem ganzen Gesundheitsdrama kam noch eine erschütternde Nachricht, die mich immer noch beschäftigt und mich das Leben ganz anders wahrnehmen lässt: Ich hatte Recht. Mitte Juli hat sie sich nach über 35 Dienstjahren zum ersten Mal krank gemeldet. Am dritten August ist sie gestorben.

 

 Januar 24th, 2014  
 Dompteuse  
 Dompteuse inside, Lieblingskollegin  
   
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Mrz
19

Nerdifiziert

Hier läuft zu oft the big bang theory. Genaugenommen werktäglich zwischen 18 und 19 Uhr. Die Katzlinge scheint das mehr zu beeinflussen, als mir bewusst war.

Aus Sender A lief hier nämlich ein Nachrichtenmagazin als ich kurz weg bin, um das Bad zu putzen. Und kaum komme ich zurück, läuft Sender E – auf dem Raumschiff Enterprise kommt!

 März 19th, 2013  
 Dompteuse  
 Fähnlein Pieselschwein, Ich glotz TV  
   
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Mrz
13

Huch!

Holla, schon wieder vier Wochen seit dem letzten Post vorbei? Die Zeit rast. Ist ja aber auch kein Wunder, wenn man ständig beschäftigt ist. Mit schönen Dingen, mit Alltag, mit nervigen Dingen – Leben halt. Und da fiel das Internet irgendwie hintenüber. Wobei, dank kleiner mobiler Geräte hab ich immerhin mitbekommen, was bei euch so los ist, ich war nie ganz weg ;-)

And now for something completely different: Wo/wie kann ich einstellen, dass man einzelne Kommentarthreads abonnieren kann? Der Waschbär war darauf angesetzt und wurde in der “ich weiß es nicht, ich muss mich festbeißen”-Phase leider von einem neuem Spielzeug abgelenkt. Weil wenn man jetzt nicht nur großes HD, sondern auch 3D und Internet und Firlefanz im TV hat, ist man erst mal selig (und ist ja auch gut so).

Feb
22

Persönlichkeit

Habe mich gerade beim Lesen einer Zeitschrift übel verschluckt und will nicht alleine husten:

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 Februar 22nd, 2013  
 Dompteuse  
 Am Rande des Blödsinns  
   
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Feb
20

Hangover

Die letzten Tage war ständig etwas zu feiern. Das neue Auto, mein Geburtstag und dann der des Waschbären und der der kleenen Punkmaus. Ich hatte Urlaub und jeden Tag Aufregung und Spaß.

Und jetzt ist einfach nur Mittwoch und alles normal. Mitten in der Nacht klingelt der Wecker und dann soll man auch noch raus ins Kalte und an einen öden, grauen Ort, nur um so etwas Profanes wie Geld verdienen zu tun. Und alle sind so ernst! Irgendwie doppelt öde. Immerhin: heute ist zwar gefühlt Montag, aber doch schon Mittwoch.

*seufz*

Feb
13

Vom Freuen

In den letzten Tagen ist mir etwas sehr Merkwürdiges aufgefallen. Ich dachte, in all der Zeit, in der ich mich mit meiner Erziehung beschäftigt habe, in der ich also herausgefunden habe, dass nicht alles „normal“ lief und mir mühselig erst erlauben musste, dass auch zuzugeben, in der ich mich damit beschäftigt habe, mir über die Konsequenzen für mein jetziges Sein und Handeln klar wurde, hätte ich damit gleichsam alles überwunden und würde Stück für Stück freier – in Denken und Handeln.

In meiner Wahrnehmung von Psychologie und Therapie war es so, dass Erkenntnis quasi mit „Heilung“ oder Verarbeitung fest verknüpft war. Ein theoretischer, intellektualisierter Prozess.

Was ich – und das ist das Schockierende für mich – schlichtweg übersehen habe ist, dass ich im Prinzip genau die gleiche Schiene fahre, auf der ich schon immer gefahren bin. Nur eben auf anderer Ebene. War ich die ersten 32 Jahre meines Lebens immer von der psychischen Verfassung meiner Mutter abhängig, war ich es die letzten beinahe 4 Jahre von etwas übergeordnet Nebulösem. Und genauso diffus und subtil, wie es der Druck meiner Mutter war ist auch dieses Nebulöse. Je nach Tagesform war das Wetter, das Universum, mein Unterbewusstsein, … schuld daran, dass ich einfach nicht fit und gesund wurde. Fakt war: ich hatte ständig etwas Neues. Hexenschuss, Grippe, Erkältung, komischer Virus, Kreislauf… Kaum war das Eine überstanden, kam das Nächste. Und weil man eben gegen Viren machtlos ist, konnte ich nichts dagegen tun. Man kann sich selbst viel Gutes tun, aber wenn man Fieber und Matschbirne hat, will man eben nicht spazieren gehen, sondern nur schlafen. So als Beispiel jetzt.

Früher™ durfte ich nicht glücklich, selbstbestimmt, gesund und fröhlich sein, weil das a) ein Ich bedeutet hätte und b) meine Mutter unglücklich gemacht hätte [diffus insofern: war ich krank, war sie erst recht unglücklich. Ich hätte ein Drehbuch erfüllen sollen, das ich nicht kannte. Aber es war nun mal so, dass jede Freude - Lebhaftigkeit -  von mir – noch im Kleinkindalter – so dermaßen negativ bewertet wurde, dass ich lernte, mich eben nicht zu freuen.]. Die Mutter fiel weg, ich wurde mir dieses Mechanismus´ bewusst – und wurde trotzdem nicht gesund. Dass ich mir das selbst erlauben muss, dass ich mich von gar nichts abhängig machen muss, sondern selbst für mich verantwortlich bin und deshalb sein darf, das musste mir erst tatsächlich holzhammermäßig bewusst werden.

Und – jetzt gerade aktuell – wieder diese Falle. Ich dachte eigentlich, mich hätte ein Virus erwischt. Weil so zittrig und übel, das kann ja nur krank sein. Dass ich mich tatsächlich gerade auf etwas freue, das fiel mir heute Morgen wie Schuppen von den Augen und hat mich erst mal fassungslos gemacht. [Ich bestelle freitags ein Auto, das ich eine Woche später abholen kann. Einen Tag später erwischt mich dieser Virus. Da kann doch kein Zusammenhang bestehen, außer dem, dass mir die Freude wieder einmal verleidet wird und ich Bammel habe, so fit zu sein, um das Teil sicher heimzubekommen.]

Ich weiß, dass ich immer körperlich reagiere, wo Gefühle sind. Ich weiß, wo das herkommt. Ich weiß es verdammt nochmal. Aber nicht mitbekommen, dass man sich freut ist schon eine harte Nummer. Freude als Krankheit zu interpretieren und sich dadurch Stress zu machen, ist eine noch härtere Nummer. Irgendwie nutzt mir dieses ganze Wissen einen alten Käse.

 Februar 13th, 2013  
 Dompteuse  
 Dompteuse inside  
   
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Feb
13

Schwindelkatz

Die Katzlinge versuchen ständig, mich über´s Ohr zu hauen. Und manchmal gelingt ihnen das sogar.

Aber laut – lauter – AM LAUTESTEN zu verhungern ist schon akustisch kein cleverer Schachzug. Wer kurz vor dem Verhungern ist, kann nicht mehr schreien.

Aber wer versucht, direkt vor zwei randvollen Futternäpfchen den Hungerkatzling zu geben, hat verloren. EINMAL lass ich mich ja breitschlagen, trotz hungernder Katzlinge in Afrika. Aber nicht gleich anschließend nochmal. Ha!

 Februar 13th, 2013  
 Dompteuse  
 Fähnlein Pieselschwein  
   
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Feb
08

400*

Turbulente Zeit gerade! Aber toll alles. Hach! Deshalb reicht es – wie immer bei zuviel Input – gerade mal für Geschnipseltes. Also, here we go:

  • Das tollste Patenkind von Welt wurde 4. VIER! Wie gut, dass mich die Lieblingskollegin aufgeklärt hat: der Mensch altert nur bis zur Volljährigkeit, danach gibt´s dann eben nur noch Party und Geschenke – einfach, weil´s Spaß macht. Pech für den Waschbären – wir haben uns in Anbetracht unser herannahenden Geburtstage auf sein Alter geeinigt: 12. Kommt wirklich wunderbar hin.
  • Elf Jahre sind wir jetzt verheiratet. ELF!! Mal davon abgesehen, dass wir unmöglich schon so alt sein können, es fühlt sich an, als hätten wir erst gestern geheiratet. Ich frage mich oft, wie es sein kann, dass man den Anderen immer noch vermisst, sobald man getrennt ist und Schmetterlinge im Bauch hat, sobald man kurz vor dem Wiedersehen ist. Irre. Und unfassbar schön.
  • Ich trenne mich. Von meinem Auto. Es tut mir wirklich weh, weil es schon ein geiles Teil ist. Aber ohne Garage ist das eine Zumutung. Das Dach ist innen mittlerweile stockfleckig und im Handschuhfach schimmelt es… Auf dem Schirm habe ich das einzige, das als Alternative irgendwie in Betracht käme. Und wehe, jetzt lacht wer, aber heute schaue ich mir mal den Fiat genauer an. (By the way: wenn hier jemand wen kennt, der/die gerne Autobastelt und auf MX5 steht, gebt einfach Laut!)
  • Ich steht mittlerweile wirklich kurz vor der Krise. Es muss an uns liegen, denn wie kann es sein, dass Handwerker jeder Fachrichtung bei uns aufschlagen, große Pläne machen und sich dann nie wieder melden? Dieses Mal ein Maler, der mich eigentlich endlich von der Nut-Feder-Fichte-Kacke im Wohnzimmer befreien sollte.
  • Und abschließend noch ein bisschen unnützes Wissen: wusstet ihr, das Captain Stottlemeyer oder vielmehr der, der ihn spielt, damals™ der Irre Killer im Schweigen der Lämmer war?

*hey, der 400ste Artikel!

Jan
30

Blogs können fies sein

Handarbeit und ich war eigentlich nie ein Thema. Es gibt Menschen, die wachsen in einem Handarbeitshaushalt auf und selbst, wenn sie keine Lust auf Handarbeiten haben, so haben sie doch eine gewisse Affinität erworben und können, sollten sie später Lust bekommen, bis hin zur Meisterschaft Nähen/Klöppeln/Häkeln usw.

In meiner Verwandtschaft war nur Sticken großes Thema. Zwei meiner Tanten taten das so exzessiv, dass ich noch heute Sticken mit arthritischen Händen gleichsetze. Allerdings waren diese Schöpfungen so häßlich, dass ich mich nicht im Entferntesten dafür begeistern konnte. Diese liebevoll angefertigten Gebilde wurden Gobelin genannt. Es war ein reiner Kulturschock für mich, als ich in einem Museum meinen ersten “echten” Gobelin sah und realisierte, dass damit eher ein zartes Textil gewordenes  Aquarellbild gemeint ist als die vier Jahreszeiten oder ein weinendes Kind im billigen Plastik-es-sieht-aus-wie-echte-Eiche-Rahmen.

Hin und wieder begegnet man ja passionierten Bastlern, die von Tassen töpfern bis Kleider schneidern alles können. Nur sieht das immer aus wie – selbstgebastelt. Und für mich persönlich hat eine selbstgetöpferte Vase, die selbstgetöpfert aussieht, absolut keinen Charme. Ich möchte so etwas nicht in der Wohnung haben oder gar ansehen müssen.

Und dann stößt man auf Blogs und erstarrt in Ehrfurcht. Weil diese Handarbeiten so wunderschön sind. So unfassbar genial. Und mit dem Blogbeitrag, der das Entstehen eines Stückes liebevoll beschreibt - die Grundidee, das Vorbereiten, das Tun - wächst die Lust in mir, auch so etwas zu können.

Nun habe ich keinerlei handwerkliches Geschick, geschweige denn Können. Mein “Können” in Sachen Häkeln beschränkt sich auf wirklich, wirklich rudimentäres Wissen. Es reicht nicht einmal, um Topflappen zu häkeln, wenn ich ehrlich bin. Und genau da ist das Problem. Klar kann man sich mit Hilfe von Kursen/Büchern/Webvideos das Know-How aneignen. Der Rest ist Übungssache.

Nur will ich es können. Ich will es nicht lernen. Ich möchte dringend auch so etwas - ist das nicht traumhaft schön? - können. Und nicht jahrelang häßliche Dinger produzieren, die auf dem Müll landen, bevor etwas einigermaßen Ansehnliches dabei herauskommt, das dann auch wieder nur selbstgebastelt aussieht…

Übrigens: bei Kindern ist das etwas Anderes, da zählt tatsächlich der Gedanke dahinter, und der macht einfach alles schön. Also jedenfalls das von Kindern, die man gern hat.

 Januar 30th, 2013  
 Dompteuse  
 Am Rande des Blödsinns  
   
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Jan
28

Nur soviel…

Ja, jetzt auch hier, sorry.

#aufschrei ist eine Aktion, bei der von Sexismus betroffene Frauen ganz persönlich erlebte Situationen schildern. Mehr nicht. Es ist per se kein Anprangern. Kein (Vor-)Verurteilen von Männern. Kein Opferaboding. Keine Schwanz-ab-Diskussion.

Die Vielzahl der Tweets, die unter diesem Hashtag binnen Minuten einschlugen, lassen einigen Spielraum an Schlussfolgerungen zu. Jeder nimmt die Aktion überaus subjektiv wahr.

Was diese Aktion definitiv nicht ist: eine Aufforderung an andere Frauen, sich doch bitte mal ganz groß das eigene Ego aufzublasen, indem man Geschlechtsgenossinnen zu Gänseblümchen, die einfach gerne Opfer sind und/oder zu keifenden Emanzen degradiert, die mit Männern nicht können.

Sexismus existiert. Im Alltag. Je nach Tagesform nimmst du das entweder gar nicht wahr, amüsierst du dich oder regst dich eben drüber auf. Im besten Fall. Keine kauert stundenlang heulend unter der Dusche, weil ihr in der U-Bahn jemand zuzwinkert. Aber “hey Mäuschen, du hast Titten, ich muss dich deshalb nicht ernst nehmen, darf dafür aber Sprüche klopfen wie ich lustig bin” ist eine Einstellung, die man bei manchen Männern durchaus antrifft. Und darauf zu reagieren nervt einfach. Du musst dich irgendwie mit Kackscheiß auf Mario-Barth-Niveau beschäftigen und hast darauf einfach keinen Bock.

Teilweise sind auch fiese Übergriffe von Lehrern/Chefs Thema. Fies deshalb, weil die Karaseks dieser Welt gelernt haben, dass Popo-Grabschen echt nicht geht, den Anschluss an Respekt aber verpasst haben und deshalb eben verbal “zugreifen”. Dies ist so subtil, dass du als Frau nicht mal eben Ohrfeigen verteilen kannst/willst/darfst, dich aber trotzdem missbraucht fühlst.

Und irgendwann tut es gut, das a) ins Internet kotzen zu dürfen und b) festzustellen: es gibt mehr wie mich.

#aufschrei ist erst mal nichts weiter, als türknallend nach Hause zu kommen und eben genau das tun – aufschreien. Dass das auf Twitter so laut geschah, hat gezeigt, dass (Alltags-)Sexismus ein großes Thema ist. Dass das ein sensibles Thema ist. Und dass darüber dringend diskutiert werden muss. Einen #aufschrei-Tweet als Kriegserklärung zu verstehen oder mit “dann wehr dich doch” abzutun ist noch niveauloser als ein weinseliger Brüderle.

Danke, Herm!

 Januar 28th, 2013  
 Dompteuse  
 Dompteuse inside  
   
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