Das Kind und ich
Gestern war Premiere. Das tollste Patenkind von Welt und ich alleine. Ganz alleine. Ihre Eltern waren mit Oma und Opa weg. Familienfeier. Es gab also noch nicht mal die Gewissheit, im Notfall anrufen zu können. Dazu kam, dass das Kind letzte Woche noch so richtig schön in der Zickenphase war. Ich war also auf das Schlimmste vorbereitet und sah mich schon, wie ich mit verheulten Augen hinter der Tür sitze, und die weltbeste Freundin auf der Flucht nach Hause überrenne.
Und wie so oft, kam es auch dieses Mal ganz anders. Das tollste Patenkind von Welt war klasse wie immer. Es ist schon toll, wenn man sich so etwas wie unterhalten kann und das Kind vor allem keine Windel mehr braucht (übrigens, sie ist zweieinhalb! Ein bisschen Angabe muss schons ein). Sie hat erst mal zwei Stunden Mittagsschlaf gemacht, was mir Zeit zum Lesen und Schlafen gab. Und gerade, als ich mir überlegte, wie ich weiter Zeit totschlagen soll, war sie wach. Der Rest ging sogar noch einfacher – sie hat mir “ihren” Spielplatz gezeigt und da irgendwann glücklicherweise andere Kinder auftauchten, war sie mehr als beschäftigt.
Bei diesem Abenteuer nur zwei neue Erkenntnisse gewonnen: Mütter sind rührend dankbar, wenn sie ein anderes erwachsenes Wesen zum Quatschen finden. Und Sand schmeckt scheiße.
Klingt wie ein Kind, mit dem man gut klarkommt
Aber man muss ja alles mal probiert haben 
Herzlichen Glückwunsch zur Erkenntnis, das Sand keine Delikatesse ist!
Ist sie auch. Logisch, ist ja auch MEIN Patenkind
Naja, eigentlich hab´ ich ein Bonbon von ihr bekommen. Selbst von ihr ausgewickelt. Allerdings mit furchtbar sanigen Fingern. Aber lieben heißt ja tapfer sein