Waschbärdompteur

20
Feb

Hangover

Die letzten Tage war ständig etwas zu feiern. Das neue Auto, mein Geburtstag und dann der des Waschbären und der der kleenen Punkmaus. Ich hatte Urlaub und jeden Tag Aufregung und Spaß.

Und jetzt ist einfach nur Mittwoch und alles normal. Mitten in der Nacht klingelt der Wecker und dann soll man auch noch raus ins Kalte und an einen öden, grauen Ort, nur um so etwas Profanes wie Geld verdienen zu tun. Und alle sind so ernst! Irgendwie doppelt öde. Immerhin: heute ist zwar gefühlt Montag, aber doch schon Mittwoch.

*seufz*

05
Jun

Funkstille

So! Die Frau Dompteuse hat genau ab jetzt Urlaub. Ganze fünf Tage – Türklingel aus, Telefon aus, ein Mörderstapel ungelesener Bücher, kuschelige Katzlinge, ein gemütliches Bett und eine pinke Yogamatte harren meiner!

Ich bin schon jetzt gespannt, wann die Langeweile einsetzt und ich alles mögliche veranstalte, um nur ja nicht Leerlauf zu haben. Ich bin aber entschlossen, mich um jeden Preis zu erholen – und wenn´s mich umbringt ;-)

 Juni 5th, 2012  
 Dompteuse  
 Am Rande des Blödsinns, Viva la Diva!  
   
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03
Jun

Glaube verbindet

Heute haben wir die kleene Punkmaus gewaschen getauft. Und man sollte meinen, das würde nur bei ihren Eltern für Stress sorgen. Weit gefehlt! Frau will schließlich gut aussehen. Und das Häuschen schön haben. Und weil andere Dinge viel mehr Spaß machen, als Putzen oder Einwirkzeiten zu beachten, kommt frau schon mal in Stress. Glücklicherweise gibt es Multitasking. Staub wischen und dabei eine Packung einwirken lassen. Oder Wäsche waschen, Geschenke einpacken und dabei verhindern, dass sich die Katzlinge bei der Jagd nach Geschenkband so hoffnungslos verheddern, dass man sie mit verschenken muss.

Dann der Tag der Taufe. Zu unmenschlich früher Zeit aufstehen und versuchen, den komatösen Waschbären wach zu bekommen, der nur drei Stunden Schlaf abbekommen hat (“ich habe nicht zu lange gespielt. Ich konnte nur nicht aufhören.”). Dass auch der Himmel nichts mit Frühaufstehen am Hut hat, zeigte deutlich ein Hammergewitter direkt über uns. Überflüssig zu erwähnen, dass uns auf unserer Fahrt an den Ort des Geschehens tatsächlich absolut niemand begegnet ist. Gar niemand.

Nun ja. Das wahre Highlight des Tages wartete ja noch auf uns. Die Kirche. Irgendwie sehr interessant, dass nicht wir drei Ketzer, die die Wartezeit mit fiesen Sprüchen und noch fieserem Gelächter überbrückt hatten beim Eröffnungschoral synchron erschreckt zusammenfuhren, sondern die Kirchenmitglieder vor uns. Protestantische Kirchenfeiern erschrecken mit Ex-Katholiken immer wieder. Ich bin es gewohnt, dass beispielsweise bei Beerdigungsgottesdiensten zwei Stunden lang beerdigt wird. Mit Pomp und Firlefanz. Ebenso natürlich bei Hochzeiten und Taufen. Bei den protestantischen Taufen verpasse ich regelmäßig das Getaufe (außer logischerweise als Patin), weil das im allgemeinen Gottesdienst unter geht.

Nun kann man ja so einen Gottesdienst so oder so zelebrieren. Die Chance zu nutzen, dank dreier Täuflinge samt Anhang endlich mal wieder eine viertelvolle Kirche zu haben, um kräftig mit dem Holzhammer zu missionieren, ist eine besondere Art. Ein Katholik hätte wenigstens noch für Show gesorgt, mit Androhung von Höllenfeuer und Verdammnis. Mit dem Einsatz der kompletten klerikalen Wundertüte wie Messdiener und Glöckchen, Ministranten und vor allem Weihrauch hätte das ja noch einen gewissen Unterhaltungseffekt geboten. Der Pastor erklomm (merkwürdigerweise nicht in schwarzem Talar und Beffchen, sondern mit weißem Gewand und buntem Schal angetan) die Kanzel und schwadronierte gefühlte Stunden darüber, dass Kirchenaustritte nicht so schön sind. Und dass man ganz einfach (wieder) in die Kirche eintreten kann. Und dass aus-der-Kirche-ausgetretene irgendwie Menschen zweiter Wahl sind. Weshalb diese auch nicht Taufpaten sondern nur -zeugen werden dürfen. Wer in unserer Gruppe das war, erkannte man an seinem roten Kopf. Währenddessen gab es nichts, das einen wenigstens optisch abgelenkt hätte. Und einschlafen war nur dem völlig übermüdeten Waschbären möglich, der Rest litt unter den unbequemsten Kirchenbänken der Welt (wahrscheinlich Spenden aus Guantanamo oder so). Den Abschluss der… äh… Predigt bildete dann sein Bericht über die Beerdigung eines 20jährigen vorgestern. Denn Sinn verstand niemand, aber die wohlige Stimmung, die die Anwesenhheit von drei Säuglingen in Taufdressen in einer Kirche so mit sich bringt, war dahin. Dieses Missionieren und… äh… predigen hatte aber einen sehr verbindlichen Effekt. Normalerweise nickt man sich nach erfolgreicher Taufe nur zu und verkündet lächelnd “war schön!” und geht seiner Wege. So standen Menschenmassen vor der Kirche, ereiferten sich darüber und hörten auch lange danach nicht wieder auf. Und nicht nur wir wären beinahe aufgestanden und gegangen, sondern auch die weltbeste Freundin, immerhin die Mutter der kleenen Punkmaus.

Wie auch immer, irgendwann hat alles ein Ende und man kann endlich das tun, was mit den Stunden immer dringlicher wurde. Rauchen, aufs Klo gehen und etwas viel essen. Und diese Taufe wird allen Beteiligten (mit Ausnahme der Hauptperson) wirklich für immer im Gedächtnis bleiben.

25
Mai

Der perfekte Start ins Wochenende

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Euch allen ein wunderschönes, zuckersüßes Wochenende!

 Mai 25th, 2012  
 Dompteuse  
 Am Rande des Blödsinns, Viva la Diva!  
   
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18
Mai

No shopping

Kaum nehme ich mir vor, vier Wochen mal kein Geld auszugeben (abgesehen von Benzin und Zigaretten. Ersteres, um ins Büro zu kommen und letzteres, um nicht wegen Kollegenbeißen gefeuert zu werden), schwebt der Pleitegeier über mir. Ich dachte mir, es ist vielleicht mal eine gute Idee, dem ganzen Kommerz die kalte Schulter zu zeigen und wenigstens einmal auf sinnlose Kaufräusche zu verzichten. Einen Anlass gab es dafür nicht wirklich, außer diesem Buch.

Okay. Nächsten Monat vielleicht. Frau braucht neue Jeans. Und Nagellack. Und Pyjamas. Und Bücher. Und süßes Schnickeldi. Und noch mehr Bücher. Theoretisch eigentlich bin ich jetzt in allen Lebenslagen gerüstet und bevorratet. So im Moment fällt selbst mir nichts mehr ein, das ich dringend bräuchte. Hilfreich wäre jetzt, wenn mir jemand das Internet abklemmen würde…

Für was sich allerdings Geldausgeben wirklich, wirklich lohnt ist Jiaogulan-Tee. Sagenhaft! Ich bin grundsätzlich zwar sehr skeptisch, was alternative Heilmethoden und ähnlicher Firlefanz angeht, teste aber gerne alles aus. Bislang überzeugt hat mich Akupunktur, Osteopathie und vor allem dieser Tee.

 Mai 18th, 2012  
 Dompteuse  
 Kaufrausch, Viva la Diva!  
   
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23
Mrz

Die Schuhe des Grauens

Ich habe mir letztes Jahr ein Paar bequeme Schuhe gekauft. Weil, man braucht auch flache, shoppingtourtaugliche Schuhe für alle möglichen Anlässe, bei denen man viel läuft.

Diese Schuhe sind der absolute Horror. Wie etwas so bequem aussehen kann und einem derart Schmerzen bereiten kann verstehe ich beim besten Willen nicht. Die Dinger haben da Dellen, wo mein Fuß keine hat, dafür aber dort Beulen, wo mein Fuß ebenfalls keine hat.

Neuer-Schuh-Tragetag ist bei mir Freitag. Weil um halb eins Feierabend ist, fällt das Zähnezusammenbeißen nicht allzu schwer. Deshalb heute Versuch zwei, mich mit den Dingern anzufreunden.

Und trotz Schokokeksen zum Frühstück und einer halben Dose Schuhdehner auf den Schuhen waren meine Zehen binnen zwei Minuten taub. So schnell gebe ich aber nicht auf! Wäre doch gelacht, wenn ich die Dinger nicht so weit bekomme, dass sie so bequem werden, wie sie aussehen! Und wenn es mich zum Krüppel macht *tapferguck*

 März 23rd, 2012  
 Dompteuse  
 Kaufrausch, Viva la Diva!  
   
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21
Mrz

Alle Jahre wieder – oder das blaue Band

Frühling ist doof. Naja, nicht per se und grundsätzlich, aber das, was er mit mir anstellt! Erstens, ich als staatlich geprüfte Morgenmuffeldompteuse wache eine Viertelstunde vor Weckerklingeln auf. Regelmäßig. Das erlaubt mir, morgens ein Tässchen Kaffee zu trinken und ganz entspannt Katerspeck zu kneten. Was wiederum dazu führt, dass ich ekelhaft gut gelaunt im Büro ankomme. E-kel-haft!

Dann das liebe Geld. Weil ja alles neu sein muss im Frühling, also Nestbautrieb galore, ist die Visa bereits am Limit, meine Deokolaune hingegen noch lange nicht. Weil, wenn jetzt praktisch den ganzen Tag lang die Sonne das Häuschen flutet, muss ich zwanghaft putzen und säubern und freue mich dann tierisch, weil alles so schön funkelt. Und so als Tüpfelchen auf dem I braucht´s dann eben dringend hier Blumen, dort Kissen, Kerzen, Körbchen….

Der ganze Nestbautrieb braucht übrigens gar nicht viel Zeit. Weil ja draußen immer so schön ist, hält man´s ja daheim fast gar nicht aus. Und deshalb sind wir so gut wie nie daheim. Weil frau in der freien Wildbahn ja aber nun nicht wie der letzte Waldschrat herumwandeln kann, braucht es neue Schuhe, Handtaschen, Nagellack…

 

 März 21st, 2012  
 Dompteuse  
 Am Rande des Blödsinns, Viva la Diva!  
   
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06
Mrz

Muppet Collection

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Manchmal schreit der Alltag nach Glamour. Und OPI hat neuerdings eine Muppet-Collection! Zwar vielleicht nicht wirklich bürotauglich, aber es glitzert einfach so toll. Nuance gone gonzo.

 März 6th, 2012  
 Dompteuse  
 Schönheitspflege, Viva la Diva!  
   
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14
Nov

Mein Leben als Becky Bloomwood

Im Selbstversuch habe ich am Wochenende herausgefunden, dass es beim Möbelschweden kein bisschen billiger wird, wenn man vorher die Fußgängerzone unsicher macht.

Ich besitze jetzt eine wunderschöne Designerhandtasche. Und jede Menge unnützem Schnickeldi aus Schweden. Aber Spaß hat´s trotzdem gemacht.

 November 14th, 2011  
 Dompteuse  
 Kaufrausch, Viva la Diva!  
   
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27
Okt

Irgendetwas stimmt nicht mit mir

Heute früh stand meine schwangere Chefin neben mir. Und wie das so ist, wenn einer steht und der andere sitzt: ich hatte direkten Blickkontakt mit ihrem Bauchnabel.

Ich bin ja nun doch von Film, Funk und Fernsehen beeinflusst. Und Schwangere haben ja einen ganz besonderen Status. Eigentlich hätte ich tief aufseufzen müssen, ob des Wunders neuentstehenden Lebens. Ich hätte beeindruckt sein müssen, von der prallen Ästhetik dieses fleischgewordenen Sinnbildes der Urmutter.  Und im Grunde würde man von Frauen in meinem Alter sogar ein wenig Neid erwarten.

Ich jedoch erstarrte, fasziniert vom Grauen. Ich meine – da ist ein Mensch drin!!! Ein Mensch in einem anderen Menschen. Anstelle einer tickenden Uhr hatte ich komischerweise nur die Titelmelodie von Alien im Kopf, keine Ahnung, warum. Uah, dieser Moment hat mir ernsthaft Gänsehaut beschert. Aber merkwürdigerweise keine angenehme.

 Oktober 27th, 2011  
 Dompteuse  
 kunterbunte Arbeitswelt, Viva la Diva!  
   
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