Waschbärdompteur

12
Jul

Kurz vor Irrsinn

Ganz Deutschland liegt momentan an einem Baggersse, sitzt in einem Eiscafé oder chillt im Schatten. Ganz Deutschland? Nein! Eine Dompteuse und ihre Lieblingskollegin halten sich wacker aufrecht und schwitzen im muffigen Büro.

Und weil das Wetter langsam das Hirn schmilzt, rutscht das Niveau. Gerade haben wir im deuschlandweiten Telefonbuch sowohl Johnny Depp als auch den Clooneys Schorsch* gefunden.

Und wir können uns gerade nur ganz, ganz mühsam davon abhalten, die irre kichernd anzurufen und dann aufgeregt loszukreischen, bevor wir dann auflegen.

* gibt das wohl den Gerüchten betreffend seiner sexuellen Orientierung Auftrieb, dass der ausgerechnet in Köln wohnt?

Dafür behalte ich meine Überlegungen zu menschlicher Körperbehaarung und deren evolutionärem Sinn erst Mal für mich.

30
Jun

Erwachsensein rockt überhaupt nicht!

Gerade eben kam ich glücksstrahlend und fröhlich kichernd aus der Mittagspause zurück.

Kollegin:  ”Oh mein Gott, wie siehst du denn aus?”

Ich schaue an mir herunter und untersuche mich auf Blutflecke, Einschusslöcher oder herausragende Messergriffe, doch nichts!

“Du hast keine Frisur, das ist ein Vogelnest!” – “Siehst du das gelbe Cabrio da? Das ist meins. Und ich habe Lüftung gebraucht.” – “Mhm. Solche Autos werden gerne von Männern gefahren, bestimmt wegen der kurzen Haare. Kauf dir doch eine Mütze?”

Jetzt mal ehrlich, wenn ich spontan Auslauf brauche und mir wild kichernd die Haarwurzeln vom Fahrtwind kitzeln lassen will, verkleide ich mich doch nicht als Golfspielerin! Und eben wegen jenes klasse Fahrtwindgefühls mache ich den Pferdeschwanz sogar auf! [Ich habe einen wunderhübschen Strohhut, der liegt daheim, falls der Waschbär und ich mal am Wochenende auf die Idee kommen, sinnlos herumzufahren. Der Hut ist sehr staubig.]

Anstatt eines Frisörbesuchs oder einer Geschlechtsumwandlung habe ich mich für Variante C entschieden: Bürste aus der Handtasche nehmen und mich wieder “ordentlich” herrichten. Das Kichern funktioniert nämlich immer noch.

Und wenn ich das nächste Mal, wie gestern geschehen,  mit aufgekrempelten Hosenbeinen im tiefen Gras sitze, mir die Sonne auf die Nase scheinen lasse und mich mit Ameisen unterhalte, während ich auf meine Freundin warte, schaue ich tunlichst, dass mich mein anderer Kollege nicht wieder bei dieser doch so lebensgefährlichen Situation trifft. Halten Sie sich fest: ich saß da – ohne Zeckenschutzimpfung! [Der Typ ist 10 Jahre jünger als ich?!]

 Juni 30th, 2011  
 Dompteuse  
 Am Rande des Blödsinns, kunterbunte Arbeitswelt  
   
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28
Jun

Sommer.

Wie Sie ja vielleicht schon mitbekommen haben, hasse ich den Sommer. Juni bis August ist absolut nicht meine Jahreszeit und ich mache da auch keinen Hehl daraus. Schön ist immer wieder, dass ich elf Monate (wir haben hier eine ziemlich sonnige Ecke. In Hamburg oder Kiel würde ich das vielleicht besser verstehen können) im Jahr dafür von allen Seiten Unverständnis ernte und mich fühle wie der perverseste Mensch ever. Irgend eine Kreuzung aus Kellerassel und Nosferatu. “Wie bist du denn drauf? Wie kann man Sonne und Wärme nicht mögen?” – Fassungslosigkeit allerorten.

Dabei bin ich nur realistisch. Sommer heißt hier im Südwesten nämlich schwül. Unerträglich schwül. Der Kreislauf verabschiedet sich gleich in Urlaub, die Finger und Zehen schwellen an, Stechmücken sind allzeit bereit und das Hirn ist zu nichts weiter mehr fähig. Allerorten gibt es Menschen, die entweder Urlaub oder einen besonderen Anlass zu feiern haben und deshalb die Nacht mit Alkohol und Freunden im Freien verbringen. Lautstark. Ebenso lautstark kann das Leben mit anderen Menschen ausarten, wenn alle Fenster geöffnet sind, und man das Fernsehprogramm von drei, die Musikauswahl von vier und die Unterhaltungen der restlichen Nachbarn mitbekommt, ob man will oder nicht. Morgens, wenn kurz vor fünf der Tag anfängt, erwacht schlagartig die komplette Vogelwelt und randaliert los. Jedenfalls die Exemplare, die nächtens nicht lautstark von Katzen gemeuchelt werden.

Ich krieche morgens mit zugeschwollenen Augen aus dem Bett, schleppe mich ins Büro, wo ich buchstäblich den ganzen Tag am Schreibtisch festklebe, schleppe mich abends heim und mache außer Lesen nichts mehr, bis ich irgendwann in Tiefschlaf sinke und wie ein Stein schlafe. Am Wochenende ist Flucht ins Freie angesagt, damit ich nicht das Gefühl habe, ich ersticke. Mitbekommen tue ich allerdings nicht viel, weshalb ein Picknickkorb und eine Decke reichen.

Besondere Wohnumstände in meinem ganz persönlichen Fall, wie keinen Garten/Terrasse/Balkon oder zwei Biergärten in inmittelbarer Nachbarschaft zu haben, sind da nur I-Tüpfelchen.

Ich mag den Sommer nicht. Ich lege Schlafmaske, Ohropax und Eisspray für die Beine bereit und mache das beste daraus. Eventuell habe ich Glück, und es springt auch mal ein einfach nur sonniger Tag heraus, an dem man tatsächlich irgend etwas anderes, außer krampfhaft Hecheln, zustande bringt. Ansonsten geht alles vorbei.

Und hier kommt die Pointe des langen Gefasels: ausnahmslos alle, die mich beinahe ganzjährig zum abartigen Freak erklären, jammern im Sommer ohne Ende. Es ist heiß. Sie können nicht schlafen! Überall ist es laut! Ach die Nerven, die sind bei der Hitze wirklich arg dünn. Sie können nicht atmen, geschweige denn denken! Sie Schnakenstiche sind schon keine einfachen Stiche mehr, sondern entzündete Quaddeln. Der Kreislauf spinnt, der Kopf tut weh und die Augen brennen und überhaupt – sie sind alle ausnahmslos Opfer des brutalen Wetters. Und das höre ich mir dann durchgehend an, sobald ich mit anderen Menschen* kommuniziere. Merkwürdig, ich werde nie so schlimm leiden können, wie es die Sommerfans tun.

* an dieser Stelle verleihe ich meinem Waschbären einen dicken, fetten Orden: er ist tatsächlich der einzige, der dieses Wetter liebt. Er blüht tatsächlich auf und entdeckt das Dschungeltier in sich. Auch wenn ich jedes Mal fassungslos bin, wie man sich so wohl fühlen kann, er darf das. Er liebt den Sommer erwiesenermaßen tatsächlich.

27
Jun

Konfetti

Ist da draußen viel zu eklig, um zu denken, geschweige denn, ein tolles Post zu verfassen, deshalb bunte Schnipsel:

  • Samstag auf dem Mittelalterfest heißen Glühwein getrunken,  Crepes mit Zimt & Zucker gefuttert und mir den Bürzel abgefroren. War fast wie Weihnachtsmarkt. Nur nicht so stimmungsvoll.
  • Mein experimentierfreudiger Waschbär hat “kalorienarmes, isotonisches Erfrischungsgetränk mit Kirsche” gekauft – schmeckt so widerlich süß, dass es echt schon wieder lecker ist.
  • Gestern nach fünf Minuten Fußball am Telefon festgequatscht. Fand ich aber nicht tragisch, ich ging davon aus, dass ich das Ergebnis dank allgemeinem Gehupte und Getröte ja mitbekommen würde. Außer dem Zirpen der Grillen war aber nix zu hören. Und das Nachbarskind, das mit seiner Vuvuzela um halb eins die Nachbarn schockt, zähle ich hier nicht.
  • Wenn sich der Magen wie ein säuregefüllter Golfball anfühlt, hilft Sahnetorte. Ich kann es nur empfehlen.
  • Warum werden Falkenbabies so schnell flügge? Endlich denke ich daran, die Kamera mit zu nehmen und die  sind weg?!
09
Mai

Muahaha!

Montag, schönes Wetter, die Lieblingskollegin nervt mit Westernhagen-Ohrwürmern: Zeit für Prokrastination!

Technische SchwiHerausforderungen machen mich an. Deshalb noch mal:

27
Apr

Ein bisschen spleenig

Freitag naht! Und dämlicher kann man eine Hochzeit ja nicht legen. Royale Hochzeiten haben gefälligst samstags statt zu finden, wenn auch Lohnsklaven die Chance haben, dabei zuzusehen. Pfffft. Plan A war, das ganze aufzunehmen und den Waschbär dann mittags wegzusperren.

Aber heute hatte ich eine viel bessere Idee: ich habe Urlaub genommen. Gut, es ist vielleicht ein kleines bisschen spleenig, Urlaub zu verheizen, um vor dem Fernseher zu sitzen. Noch spleeniger, wenn man das Brautpaar nicht mal kennt. Aber scheiß auf Pragmatismus, ich brauche Romantik.

Leider fährt die weltbeste Freundin weg, die kann also nicht jubeln helfen. Und der beste Freund muss leider arbeiten, also werden mir die Katzlinge Gesellschaft leisten müssen. Blöd nur, dass die keine Daumen haben, die Lieblingskollegin hat mir nämlich eine Fahne gebastelt, die ich schwenken kann. Und Fahnen schwenken geht nur mit Daumen. Aber zumindest auf Shortbread stehen die beiden. Wir werden also futternd und jubelnd auf dem Sofa sitzen und uns kein bisschen freakig fühlen!

19
Apr

Prokrastination

Chefin ist nicht da. Das Mitagessen mit der Lieblingskollegin beim Italiener fiel üppigst aus.

Was also tun, ohne den Stapel Unbearbeitetes angreifen zu müssen?

Ich bin ein
Kaffee-Profi

Kaffee-Profi

Du bist ein absoluter Kaffee-Feinschmecker. Allerweltskaffee kommt dir nicht in die Tasse. Eigentlich wäre es an der Zeit, endlich mit Deinem Haus- und Hof-Röster Deine eigene Sorte zu kreieren.

Welcher Kaffeetyp bist du?

 April 19th, 2011  
 Dompteuse  
 kunterbunte Arbeitswelt  
   
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25
Mrz

Wochenende gerettet!

Das Thema Wahl ist ja in Baden-Württemberg dieses Mal eine spannende Sache. Wechsel liegt in der Luft und ich hoffe wirklich, dass die Wähler nicht so vergesslich sind und einen Wechsel – entgegen der gutbürgerlich-schwäbischen Lethargie – möglich machen.

Dank meines Jobs bin ich sowas von Teil am demokratischen Prozess, ich darf sogar mitten in der Nacht aufstehen, um daran teilzuhaben. Dank der Sommerzeit werde ich sogar noch eine Stunde früher aufstehen, um die Kollektion an geriatrischen Hilfsmitteln wie schicken Stützstrümpfen und knalligen Gehhilfen zu bewundern. Andere schlagen sich um Plätze in der Front Row der großen Designer, ich bekomme für visuelle Unfälle tatsächlich Geld. Es ist nämlich so, dass “mein” Wahlkreis in einem Gebiet liegt, in dem hauptsächlich sehr alte Menschen wohnen, die regelmäßig zur Kirche gehen und den Kirchgang mit dem Urnengang verbinden. Die paar Familien dort wählen wohl eher nachmittags.

Und warum weine ich jetzt nicht haltlos los, obwohl das Wochenende wettertechnisch zum im-Bett-bleiben und Bücher lesen einlädt? Die weltbeste Freundin wird mich besuchen und unterhalten kommen.

08
Mrz

Weltfrauentag

Zum heutigen Weltfrauentag etwas Geklautes von Anke. Da die Lieblingskollegin heute den 50. feiert, bin ich mir nach dem ganzen Sekt nicht mehr sicher, ob ich Männlein oder Weiblein bin und kann mir aufgrund von Brauseblasen im Hirn absolut keine (eigenen) Gedanken zu dem Thema machen.

07
Feb

Surftipp

Hier ein kleiner Surftipp, Lachen ist bekanntermaßen sehr gesund! Kunden aus der Hölle – die besten Geschichten schreibt immer das Leben!

Und nein, ich sitze nicht komplett sinnentleert und tranig im Büro und schlage die Zeit bis Feierabend tot. Würde mir nie passieren!

 Februar 7th, 2011  
 Dompteuse  
 Am Rande des Blödsinns, kunterbunte Arbeitswelt  
   
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