Ich finde es wirklich gut, dass diese unsere Sprache hoch geschätzt wird und allerorten der Kampf gegen diese bösen, bösen Anglizismen stattfindet.
Um die deutsche (Sprach-)Kultur aufrecht zu halten, wird bereits das Baby von sinnlosem Gebrabbel ferngehalten. Versuchen Sie mal, Dutzi-Dutzi in ein Babykörbchen zu schnurren – Sie werden sicher sofort mit Hinweis auf deutliche Sprache verjagt. Ist auch wirklich gut so, schließlich müssen die Kiddies spätestens im Kindi ordentlich sprechen können. Oder sie bekommen später bei den Hausis Probleme.
Die deutsche Sprache wird aber nicht nur von Eltern und Pädagogen gepflegt. Neulich sprach eine Ernährungswissenschaftlerin zum Thema Gifte im Essen (nein, kein Dioxin. Die ganz, ganz bösen wie versteckter Zucker und so). Feststellung “in Süßis sind am meisten Farbstoffe”. Es war eine Sendung im Spätprogramm. Die Dame war eine Ernährungswissenschaftlerin jenseits des Klimakteriums.
Kürzlich wollte ich eine Info von Kollegin S. Marke selbstgefilzt und handgeklöppelt. Süße 63 Jahre jung. Beim Versuch, Notizen zu machen, kramte sie in ihrer Schublade rum “ich brauche einen Neuen, der alte Filzi ist ausgetrocknet”.
Auch “normale” Menschen legen mittlerweile immer mehr Wert auf ein ordentliches Sprachbild. Vor ein paar Tagen im Zoo-TV, zwei junge Pflegerinnen auf dem Weg zu ihren Äffchen. Sie hatten besondere Leckereien dabei, nämlich Mehlis.
Ganz ehrlich, ich finde es so supi, dass man Anglizismen vermeidet. Hört sich doch nicht schön an, mit dem vielen Ausländisch dazwischen. Wo wir doch so eine supischöne Sprache haben. In diesem Sinne erst mal tschüssi für heute.